Deine Frage, ob alles noch bunter, ge-appter oder mit Karte ausgestattet sein muss, ist zwar provokant umschrieben, doch solange die LVB es schafft, jeden "Gemüseladen" in die Haltestellenansagen einzupflegen, so lange ist der Anspruch an eine sinnvolle Konsequenz nicht weltfremd.
Du vergleichst doch gerade Äpfel und Birnen. Haltestellenansagen samt unsinniger Werbeeinblendungen werden mittelfristig programmiert. Hier ging es aber um die kurzfristige Umleitung und Unterbrechung aller(!!) Straßenbahnlinien in der Stadt, wobei das Konzept erst am Abend zuvor halbwegs fertiggestellt war (sein konnte) und das im Laufe des Tages noch mehrmals aktualisiert wurde, um den nochmalig geänderten Streckensperrungen (durch Stadt und Polizei verfügt und deshalb nicht im Einflussbereich der LVB gelegen) gerecht zu werden.
Und nochmals, die Fahrgäste zahlen den Spaß nicht zu knapp!
Ich sag‘s mal ganz platt. Das ist der Preis der Freiheit, die wir uns vor über 25 Jahren gerade hier in Leipzig erstritten haben. Eine Freiheit, die es jedem erlaubt, auch kurzfristig Demonstrationen anzumelden und durchzuführen. Auch auf dem Innenstadtring.
Die Veröffentlichung war aber genauso falsch - und wurden sie korrigiert oder offline genommen?
Sie wurde mehrfach korrigiert, zuletzt noch am Nachmittag als klar war, das die Achse Pfaffendorfer Straße – Jahnallee / Westplatz doch befahrbar bleibt.
Und Vergleiche mit Zeiträumen vor 30 Jahren sind nun wirklich nicht angebracht. Du kannst gern in diese Zeit zurück, aber dann mit allen Konsequenzen.
Ich will nicht in die Zeit zurück, das hatte ich nicht geschrieben. Ich wollte nur klarmachen, dass es Zeiten gab, wo das auch ohne App und bunter Karte ging. Vielleicht sollten die Menschen einmal daran erinnert werden, dass sie eine gewisse Eigenverantwortung für ihr Leben und das Drumherum haben? Freiheit (hier die Freiheit der freien Meinungsäußerung und jederzeit öffentliche Versammlungen abzuhalten) bedeutet auch Verantwortung zu übernehmen.
Heutzutage sind die LVB ein Serviceunternehmen, das müssen sie endlich kapieren.
Da bin ich bei Dir. Und ich bin auch einer der Ersten, der gerne fehlenden Service kritisiert. Hier im aktuellen Fall aber scheinen mir einfach die Ansprüche einiger etwas seeeehr weit überzogen zu sein.
war die Signalanlage noch nicht komplett wiederhergestellt?
Das dauert wohl noch bis heute Abend 18:00, im Bereich Hbf-Ostseite bis Freitagvormittag.
Wichtiger ist ein Stadtplan (die Grafiken liegen ja vor), der - etwas blass-gestellt - als Untergrund dient und darüber mit einer simplen Linie in Linienfarbe der ungefähre Verlauf abgebildet wird. Selbst Stationen reichen als Punkte (copy-Paste), größere Haltestellen würde ich beschriften, den Rest weglassen. Das ist in einer halben Stunde fertig.
Und noch einmal die Frage an Dich: Wer soll das in der kurzen Zeit gestalten (abends ab 16:00, eine halbe Stunde reicht dazu bei weiten nicht aus), drucken, vervielfältigen und an jeder Ecke verteilen?? Und was passiert, wenn wie geschehen, die Umleitungskonzepte am Mittag des aktuellen Tages noch einmal über den Haufen geschmissen werden? Nochmal neu gestalten, drucken, vervielfältigen und verteilen? Oder soll dann nach dem gedruckten Konzept gefahren werden, obwohl der Goerdelerring dann doch frei war?
Die wünschenswerten (!) Skizzen wären logischerweise nicht in den Stationen aufzuhängen, das dauert ca. 2 Tage, sondern online zu kommunizieren.
Und mit jeder Textänderung brauchen wir einen, der die Skizze aufwändig aktualisiert. Ich glaube, der war als Disponenten-Aushilfe in der Leitstelle besser aufgehoben, u.a. um den Fahrern eine Ablösung zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu organisieren und die auch darüber zu informieren. Das wäre mit als verantwortlicher Chef in dem Fall wichtiger als bunte Skizzen zu malen, die alle dreiviertel Stunden überholt sind.
Abgesehen davon sind wir schon wieder bei ein wenig Eigeninitiative, nämlich die Gurgel-Karte aufzuschlagen und die recht gut beschriebenen Umleitungsstrecken selbst herauszusuchen. Das kann man jedem zumuten, der die Meldungen sowieso online liest.
Da die Anmeldeabsicht, eine Runde Ring, bekannt war, (zum Glück) nicht genehmigt wurde und dennoch in etwa in diesem Ausmaß für Behinderungen sorgte
Wann wurde denn die Legida-Demo angemeldet?? Wann waren die Gegendemos angemeldet, die ja für weitere Straßensperrungen sorgten?? Wann war das Ganze soweit (vorläufig) genehmigt, dass man daraus halbwegs sicherere Umleitungskonzepte entwerfen konnte?? Mit Sicherheit nicht vor Dienstagvormittag.
Gruß Peter