Die Wechselwirkung Zug - Bus ist nicht zu unterschätzen. Selbst zu später Stunde können (stündlich?) noch mehr als 10 bis 15 Aussteiger aus einem Zug / S-Bahn in einer Kleinstadt zusammen kommen. Das sind nicht mal utopische Werte sondern eher das Spiegelbild heutiger Arbeitsplatz- und Freizeitstrukturen. 10 Fahrgäste im Linienbus wäre schon tagsüber ein guter Wert (von Schülern mal abgesehen, ich meine wahlfreie). Also Gründe genug, dass bis Mitternacht Stadt und Umland wirksam verknüpft bleiben.
Ich will nicht unbedingt auf der Schweiz herumreiten, doch dort klappt selbst der innerörtliche Verkehr. Das größte Dorf (Davos, 17.000 Einwohner langgestreckt mit 5 Bahnhöfen der RhB) hat einen 10 - 30 Minuten Taktverkehr auf knapp 10 Linien, davon viele Gelenkbusse und Dreiachser. Kleinstädte sind generell an die Bahnhöfe angebunden, selbstverständlich integral. Als Ausnahme fiel mir das schöne Städtchen Sion / Sitten auf (im Rhônetal), dort dümpeln nur vereinzelt ein paar Buslinien umher.
Fazit: Erst NACH der Einrichtung eines guten Angebots, dummerweise muss das flächendeckend wirksam sein, stellt sich Erfolg ein. Und jeder kann nachvollziehen, dass dies auch ein paar Jahre dauert. Wenn meine vorgenannten Anstrengungen durchgeführt worden wären, hätten diese selbst hier im nahen Leipzig bemerkt werden müssen. Wurden sie jedoch nicht. Ohne Anstrengung - kein Erfolg.
Gruß
der Radler